Straßenbahnen in Mainz kämpfen mit vereisten Fahrleitungen

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Straßenbahnen sind in der Regel zuverlässiger als Busse, insbesondere bei schlechten Straßenverhältnissen. Gestern in Mainz wurden sie jedoch von den vereisten Fahrleitungen herausgefordert. Der einsetzende Regen fror schnell zu Eis und verhinderte den elektrischen Kontakt der Stromabnehmer mit dem Draht, was dazu führte, dass die Bahnen zum Stillstand kamen.

Eisiger Stillstand: Mainzer Straßenbahnen können nicht weiterfahren

Es ist äußerst ungewöhnlich und selten, dass alle Straßenbahnstrecken des Mainzer Netzes innerhalb weniger Minuten massiv vereisen. Nur wenige Bahnen in der Innenstadt schafften es noch rechtzeitig zum Betriebshof. Etwa 20 Bahnen blieben entweder unter einer vereisten Fahrleitung stecken oder konnten nicht weiterfahren, da eine andere Bahn vor ihnen zum Stillstand gekommen war. Glücklicherweise konnten die Busse aufgrund der gestreuten Straßen weiterhin fahren und es wurden Schienenersatzbusse eingesetzt.

Um eine problemlose Betriebsaufnahme am nächsten Morgen zu gewährleisten, wurden am Mittwochabend alle Straßenbahnen in den Betriebshof zurückgebracht. Mitarbeiter der Verkehrssteuerung und der Werkstätten der Mainzer Mobilität waren im Einsatz, um die Bahnen wieder zum Fahren zu bringen. Zunächst wurden eine Reihe von hintereinanderstehenden Bahnen auf der Finther Landstraße wieder in Bewegung gesetzt. Durch das leichte Gefälle konnten die Bahnen selbst ein Stück bergab rollen und immer wieder Kontakt zu weniger vereisten Drahtstücken herstellen.

Zwei Teams wurden beauftragt, die Bahnen in Lerchenberg und Hechtsheim wieder in Gang zu setzen. Schritt für Schritt konnten alle Bahnen wieder ihre Fahrt fortsetzen. In einigen Fällen mussten die Bahnen an andere Straßenbahnen angekoppelt werden, um an stark vereisten Fahrleitungsteilen vorbeizukommen. Besonders hilfreich waren dabei die alten Bahnen vom Typ M8C aus dem Jahr 1984, da sie als einzige über zwei Stromabnehmer verfügten.

Die Straßenbahnen vom Typ M8C, die bereits seit 1984 im Einsatz sind, erwiesen sich in dieser außergewöhnlichen Situation als äußerst hilfreich. Durch ihre zwei Stromabnehmer war die Wahrscheinlichkeit, dass beide unter einem stark vereisten Stück Fahrleitung steckenblieben, deutlich geringer als bei den neueren Modellen mit nur einem Stromabnehmer. Nach einer langwierigen Rettungsaktion konnten schließlich auch die letzten Bahnen in Hechtsheim erfolgreich befreit und sicher in den Betriebshof zurückgebracht werden.

Die Mainzer Straßenbahnen hatten auch am nächsten Morgen noch mit den außergewöhnlichen winterlichen Bedingungen zu kämpfen. Während einige Streckenabschnitte noch bedient werden konnten, waren die Oberleitungen an anderen Stellen bereits so stark vereist, dass Busse als Ersatzfahrzeuge einspringen mussten. Aus Sicherheitsgründen wurde der Straßenbahnbetrieb vorerst komplett eingestellt, beginnend um sieben Uhr morgens.

Straßenbahnen haben den Vorteil, dass sie auf Schienen fahren und dadurch auch bei schlechten Straßenverhältnissen zuverlässiger sind als Busse. Selbst bei vereisten Straßen können Straßenbahnen normalerweise weiterfahren, während Busse oft mit rutschigen Straßen kämpfen. Die Ergänzung des Straßenbahnbetriebs mit Schienenersatzbussen ermöglicht es, den öffentlichen Nahverkehr auch unter schwierigen Bedingungen aufrechtzuerhalten.

Die alten M8C-Straßenbahnen mit ihren zwei Stromabnehmern erwiesen sich in dieser außergewöhnlichen Wetterlage als äußerst hilfreich. Dank des koordinierten Einsatzes der Mainzer Mobilität konnten alle Bahnen sicher in den Betriebshof zurückkehren, was die hohe Effizienz und Flexibilität des Straßenbahnbetriebs in Mainz bestätigt.

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