Ein Indoorspielplatz ist ein Ferienspaß für Kinder in jedem Alter, egal ob es vor der Haustür regnet, stürmt, schneit oder die Sonne brennt. Kinder wollen sich bei jedem Wetter so richtig austoben können. Wechselhafte oder trübe Wetterbedingungen, gerade im Herbst und Winter, stellen Eltern vor eine Herausforderung, die gemeistert werden will. Da kommt schnell die Frage auf:
„Was kann ich mit den Kindern unternehmen?“ und die Kinder quälen mit der Frage: „Mir ist so langweilig!“. Indoorspielplätze, also überdachte Spielplätze, stellen ein wirklich tolles Angebot gegen die Langeweile dar. Worauf müssen Eltern aber achten, damit der Indoorspielplatzbesuch auch tatsächlich zu einem Erlebnis wird?
Indoorspielplätze früher und heute
Die heutigen Eltern kennen Indoorspielplätze aus der eigenen Kinderzeit kaum. War das Wetter schlecht, hat man es sich im Haus gemütlich gemacht und auf der Matratze im Bett getobt. Oder man hat sich dick angezogen und ist selbst bei Schmuddelwetter raus, bis die Hände fast erfroren und die Nasen rot waren. Das gab trotzdem eine Menge Spaß und war gut für das Immunsystem.
Anfang der 80er Jahre kamen dann die ersten Indoorspielplätze bei IKEA auf. Es nannte sich Smaland und war das berühmte Kinderparadies. Die Kinder konnten sich nach Herzenslust austoben und die Eltern entspannt shoppen. Zumindest solange, bis es durch die Lautsprecher tönte: „Der kleine Max möchte bitte aus dem Smaland abgeholt werden“.
In den 80er Jahren gab es dann in Westdeutschland die ersten Spielplätze, welche überdacht waren. Heute gibt es in fast jedem Einkaufszentrum einen solchen Spielplatz. Auch Orte, die gern touristisch besucht werden, verfügen in der Regel über einen Indoorspielplatz. Für die Kleinen gibt es einen Tobebereich und für die großen Billard, Airhockey oder Kicker. Damit die Erwachsenen sich nicht langweilen ist der Indoorspielplatz mit einem Essbereich ausgestattet und einer Ruhe-Lounge mit W-LAN. Indoorspielplätze haben separate Partyräume für Kindergeburtstage und andere Festlichkeiten. Catering und Kinderanimation können dazu gebucht werden.
Gutscheine für einen Indoorspielplatz sind ein gern gesehenes Kindergeburtstagsgeschenk.
Die Angebote auf einem Indoorspielplatz
Die Angebote sind vielfältig, denn es werden viele Ideen zur Unterhaltung und Beschäftigung der Kinder geboten:
- Klettergeräte,
- Rutschen,
- springen,
- hüpfen,
- laufen
- oder einfach nur toben.
Eine gute Alternative also zu einem Zoobesuch oder dem Kino, bei dem man sich meist nur berieseln lassen kann. Der Spielgeräte gibt es viele. Neben Klettergerüste finden sich Trampoline, Hüpfburgen, Rutschen und Bällebäder.
So werden die Altersgruppen zwischen 2 und 14 Jahren aktiv angesprochen.
Hilfe, mein Kind hat Geburtstag!
Die Wohnung ist zu klein, das Wetter schlecht und der Sommer zu heiß. Doch das Kind hat Geburtstag und wünscht sich einen erlebnisreichen Kindergeburtstag. Mit einer großen Gruppe auf einen Indoorspielplatz? Das ist kein Problem, denn es gibt Gruppenangebote und damit günstige Eintrittspreise. Der Indoorspielplatz bietet Unterhaltungsmöglichkeiten, die kindgerecht sind und die richtige Umgebung für eine Kindergeburtstagsfeier. Die gastronomischen Angebote können den Eltern viel Zeit, Arbeit und Nerven sparen. Die Auswahl macht es!
Ist ein Indoorspielplatz pädagogisch wertvoll?
Alle Angebote sind pädagogisch ausgerichtet. Es handelt sich dabei um einen bunten Mix aus Förderung und Attraktion. Für die Motorik, die kognitiven Bereiche des Gehirns und die räumliche Erfahrung ist spielen, toben und sich verausgaben wichtig.
Dafür stehen im Schnitt ca. 2.000 m² Fläche zur Verfügung. Manche Indoorspielplätze verfügen auch über noch mehr Raum. Also viel Raum für die Bewegung.
Gleichzeitig wird auch die Sozialkompetenz der Kinder gestärkt. Im Kontakt mit anderen Kindern zu treten dient der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. So lernen sie:
- gemeinsam zu spielen,
- auch einmal zurück zustecken,
- zu verlieren,
- nicht immer die Nummer eins sein zu müssen.
Das richtige Angebot also, um das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken.
Durch die zahlreichen Aktivitäten lernen Kinder kalkulierbare Risiken einzugehen, Risiken zu erkennen, sie zu beurteilen und die eigenen Grenzen kennenzulernen. Selbst wenn sie scheitern, wachsen sie über sich hinaus, ohne das es ihnen wirklich bewusst wird.
Entspannung für die Eltern
Auch Eltern dürfen ab und an etwas egoistisch sein und Möglichkeiten zur Entspannung nutzen. Auf einem Indoorspielplatz dürfen auch sie einmal abschalten. Die Kinder toben ausgelassen und die Eltern dürfen die Alltagssorgen für einen kleinen Moment vergessen. Den Kindern beim Spielen zuschauen und dabei eine Tasse Kaffee oder Tee trinken, ein gutes Buch lesen, ausruhen, die Seele baumeln lassen oder sich mit anderen Eltern unterhalten bringt neue Kraft für die nächste Herausforderung. Vielleicht macht es ja auch den Eltern Spaß, wieder einmal Kind sein zu dürfen. Dann sollte man den Mut besitzen und mit dem Nachwuchs gemeinsam spielen.
Die Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist wichtig und sie beginnt mit der Auswahl des Indoorspielplatzes, der natürlich einzigartig sein soll. Spielplatz.net bietet eine große Auswahl an Indoorspielplätzen für jeden Geschmack. Aber auch Bekannte und Freunde können über ihre Erfahrungen befragt werden. Doch Achtung, nicht jeder hat den gleichen Geschmack. Nicht jede Altersgruppe passt in jeden Indoorspielplatz. Für kleine Kinder empfiehlt sich, einen ersten Besuch unter der Woche oder an einem frühen Vormittag zu planen.
Auf der Internetseite finden sich auch die Regeln und die jeweiligen Eintrittspreise. Manchmal kann das Vergnügen, wenn die ganze Familie geht, nämlich sehr teuer werden. Für Kinder muss oft mehr bezahlt werden als für Erwachsene. So kommen schnell einige Euros zusammen. Dazu kommen noch Speisen und Getränke, weil es meist verboten ist eigenes Essen mitzubringen. Und wenn Eltern meinen, sich einen Kaffee verdient zu haben, geht das noch einmal an die Geldbörse. Deshalb ist eine gute Planung alles.
Sehr wichtig ist die richtige Kleidung. Das gilt nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern. Sie soll bequem sein, damit es keine Komplikationen beim Spielen und Toben gibt. Es kann nämlich ziemlich unlustig sein mit einer Hose an einem Haken hängen zu bleiben. Manchmal ist nämlich der Elterneinsatz gefragt und der kann auf der Hüpfburg, dem Trampolin oder dem Klettergerüst notwendig werden. Manche Kinder trauen sich nicht allein und benötigen Unterstützung. Auch darf die Kleidung nicht zu warm sein, da die meisten Indoorspielplätze bereits ziemlich gut geheizt sind. Dazu kommen die vielen tobenden und damit schwitzenden Kinder.
Für die Kinder ist es am besten, wenn man sie so anzieht, wie in einer Turnhalle. Leggings und T-Shirt reichen aus. Wahlweise darf es auch eine Sporthose sein. Socken sollten über ein ABS verfügen, denn so geben sie mehr Halt, nicht nur beim Klettern. An der Kleidung sollten sich weder Kordeln, Kapuzen oder Schnüre befinden. Damit könnten die Kinder hängen bleiben oder sich strangulieren.
Gute Nerven sind gefragt
Auf Indoorspielplätzen sind gute Nerven manchmal nötig. Die Kinder quengeln, sind maulig oder einfach nur ängstlich. Dazu kommt der Lärmpegel je nach der Anzahl der Kinder. Ist die Halle etwas zu unübersichtlich, sollte ein gemeinsamer Treffpunkt vereinbart werden, an dem man sich regelmäßig trifft.
Und dann gibt es da noch die anderen Eltern und Familien mit ihren Kindern, die manchmal auch ganz schön anstrengend sein können. Die einen wollen einfach alles bestimmen, weil sie eben viel Geld bezahlt haben oder einfach diese Mentalität besitzen und die anderen besetzen die Hüpfburg, obwohl viele andere Kinder warten. Da heißt es Nerven schonen und ruhig bleiben!
Indoorspielplätze und Standards
In der Regel werden Indoorspielplätze privat betrieben. Deshalb gibt es, anders wie bei öffentlichen Spielplätzen, auch keine allgemeingültigen Vorschriften. Doch Standards was Sauberkeit und Hygiene angeht müssen eingehalten werden. Trotzdem kann es vorkommen, dass an Tagen an den der Indoorspielplatz überfüllt ist, die sanitären Einrichtungen nicht gerade einladend sind.
Ist das Wetter besonders trüb, trifft das ebenfalls zu. Gibt es vor dem Indoorspielplatz schon keinen Parkplatz mehr, weist das in der Regel auf eine völlig überfüllte Halle hin. Auch wenn der Nachwuchs protestiert, ist es manchmal einfach besser weiterzufahren.
Die Sicherheit auf Indoorspielplätzen
Die Qualität und damit die Sicherheit auf den Indoorspielplätzen ist sehr unterschiedlich. Es kann vorkommen, dass der Aufbau der Halle nicht gut durchdacht ist, weil die Spielgeräte meist vom Betreiber nach dem Spaßfaktor ausgewählt werden. So werden die Kleinen schon einmal umgerannt und die Großen fallen über ein Bobbycar.
Hier ist erhöhte Vorsicht geboten. Eltern sollten auf ihre Kinder achten. Gibt es Spielgeräte, die die kleinen Kinder nicht benutzen können, weil die Treppen für Kleinkinder ungeeignet sind, sollte man es lieber lassen. Fehlt eine Aufsichtsperson am Trampolin, damit sichergestellt ist, dass nur ein bis zwei Kinder darauf herum hüpfen, sollte man sich mit den anderen Eltern einigen oder mit dem Betreiber reden. Wild herum springende Hüpfburgbenutzer sollten notfalls weich fallen.
Vonseiten des Gesetzgebers gibt es eben keine verbindlichen Vorschriften, was die Überprüfung der Sicherheitsstandards durch zum Beispiel dem TÜV angeht. Dem Betreiber des Indoorspielplatzes steht es völlig frei, ob er seine Spielgeräte überprüfen lässt oder eben nicht. Qualitätsmerkmale können Eltern an der Sauberkeit der Halle und dem Verhalten des Personals festmachen. Auf keinen Fall darf es hervorstehende Schrauben, harte Kanten, fehlende Polsterungen für einen eventuellen Aufprall oder kaputte Seile geben. Das sind eindeutige Gefahrenquellen.
Die Aufsichtspflicht in der Halle liegt nicht beim Personal, sondern bei den Eltern bzw. den Begleitpersonen. Es empfiehlt sich daher, den Nachwuchs im Auge zu behalten und selbst etwas mitzuspielen. Klettern, rutschen und toben macht auch Erwachsenen Spaß und erspart das Geld für das Fitnessstudio.
Auch bei Kindergeburtstagen und wenn es wirklich sehr voll ist, sollten sich Eltern nicht einfach zurückziehen.
Fazit
Wenn das Konzept eines Indoorspielplatzes gut durchdacht ist, verkauft es sich von selbst. Social Media und die Mundpropaganda reichen hier völlig aus. Die Spielgeräte sollten robust sein und der Norm EN 1176-10 entsprechen. Das Restaurant oder der Essbereich müssen vom Spielbereich abgetrennt sein. Generell haften Eltern für ihre Kinder.
Ein Indoorspielplatz kann also für Kinder in jeder Altersgruppe Spiel, Spaß und Freude bringen, wenn man einiges im Vorfeld und während des Aufenthaltes beachtet. So kommen die kleinen Glücksmomente von ganz allein und Freude und Zufriedenheit stellen sich ein.
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