Nur keine Langeweile aufkommen lassen. Das richtige Hobby finden ist eine Gemeinschaftsarbeit für Eltern und Kinder gleichermaßen. Es soll ja Spaß machen und keine Pflichtveranstaltung für die Kinder werden.
Das richtige Hobby finden: Keine leichte Aufgabe für Eltern
Alle Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Sie möchten ein Hobby finden und damit die Begabung des Kindes fördern. Auch soziale Kontakte sollen geknüpft werden. Neben dem Spaß tragen Hobbys auch zur Persönlichkeitsentwicklung des Kindes bei. Damit in der Freizeit nicht all zu viel Langeweile auftritt, muss also ein Hobby gefunden werden.
Doch Hobbys sollen nicht nur die Langeweile vertreiben. Sie sollen sich auch positiv auf die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes auswirken. Freizeitaktivitäten dieser Art trainieren nicht nur die Fähigkeiten von Kindern, sondern können auch unverhofft Talente zutage treten lassen, mit denen niemand gerechnet hätte. Die beliebtesten Hobbys bei Kindern sind die Musik und der Sport.
Aber wie kann man für sein Kind das geeignete Hobby finden? Ab wann ist es sinnvoll, dass ein Kind einem Hobby nachgeht und was muss dabei beachtet werden? Die wichtigste aller Fragen aber ist: Wie viel Hobby muss für ein Kind sein oder geht es vielleicht auch ohne?
Wichtige Fragen für das Hobby finden
Bevor Eltern nun loslaufen und die Kinder alle möglichen Hobbys ausprobieren lassen, ist es sinnvoll, sich folgende Fragen zu stellen:
Hält der Wunsch des Kindes nach dem gewünschten Hobby länger als drei Monate an? | Hobbys werden durch aktuelle Filme oder Serien, Bücher oder Fernsehsendungen oft Mode. Sind diese Dinge nicht mehr aktuell, lässt auch das Interesse des Kindes schnell nach. |
Hat das Kind generell Interesse für das Hobby und ist es auch körperlich dafür geeignet? | Ein gutes Zeichen ist es, wenn das Kind zum Beispiel viel mit dem Ball spielt oder gern in Konzerte geht. Das gibt die Richtung vor. Auch körperlich sollte es geeignet sein. Möchte es zum Beispiel Saxofon spielen, müssen die Lungen kräftig genug sein, was mit vier Jahren sicher nicht der Fall ist. |
Gibt es in der Familie oder im Freundeskreis schon Personen, die das gewünschte Hobby bereits ausüben? | Der Einstieg für das Kind wird leichter fallen, wenn das Kind schon jemanden kennt. Es fühlt sich wohler und erfährt Unterstützung. |
Können die Ausrüstung oder Materialien zunächst geliehen oder gemietet werden? | Wenn sich Eltern unsicher darüber sind, ob das gewählte Hobby das Richtige für das Kind ist, kann das die Kosten minimieren. Ein Hobby kann schließlich auch sehr teuer sein, da sollte sich eine Anschaffung wie ein teures Mountainbike schon lohnen. |
Hat zumindest ein Elternteil ausreichend Zeit für das Hobby des Kindes? | Die Zeit, die man als Eltern für das Hobby des Kindes aufbringen muss, wird häufig unterschätzt. Doch oft müssen Kinder hin- und zurückgebracht werden. Neben den Trainings gibt es Turniere oder Spiele. Oft auch Trainingscamps oder Auftritte. |
Wenn diese Fragen geklärt sind, kann ein geeigneter Verein oder eine Gruppe ausgesucht werden. Gemeinsam mit dem Kind kann dann eine Auswahl getroffen werden. Ob das richtige Hobby gefunden wurde, kann man testen mit einem Probetraining oder einem Probemonat.
Als Eltern sollte man aber bedenken, dass man seine Kindheitsträume nicht dem Kind übertragen sollte. Es hat seine Eigenen. Das Hobby soll eine sinnvolle Ergänzung zum Alltag sein und im besten Fall, dass Kind den Alltagsstress vergessen lassen.
Welcher Persönlichkeitstyp ist das Kind
Typ | Hobby |
kontakt- und bewegungsfreudig,
Teamplayer |
alle Ballsportarten, Tanzen und Ballett, Pfadfinder, Turnen
Wird ab dem 3./4. Lebensjahr angeboten. |
zurückhaltend und diszipliniert,
Einzelkämpfer |
klettern, Eislaufen, schwimmen, Akrobatik, Musikinstrument erlernen, Schach und Brettspiele, Kampfsportarten, Eistanzen |
tierliebend | Haustiere versorgen und ausführen, Reiterhof, Tierverein |
kreativ | Theater, Modellbau, fotografieren, malen, basteln |
Es ist wichtig, Probetermine zu vereinbaren. Schnuppertermine sind in der Regel kostenlos und unverbindlich. Es gibt natürlich auch kreative Kinder, die fantastisch Schach spielen. Manchmal ist es auch sinnvoll, ein introvertiertes Kind zu einer Gruppen-Sportart anzumelden, damit es Freunde finden kann.
Die Aufzählung stellt deshalb nur eine Orientierung dar. Vermeiden sollte man es auf jeden Fall, ein Kind bei einem Kurs anzumelden, für den es weder Talente noch Fähigkeiten und schon gar kein Interesse zeigt.
Das Interesse des Kindes erhalten
Ist ein geeignetes Hobby gefunden, sollte ein Zeitraum festgelegt werden, in dem das Kind das neue Hobby testen darf. Nach dieser Testphase kann das Kind entscheiden, ob es mit diesem Hobby weitermachen will oder eine andere Möglichkeit ausprobieren möchte. Schließlich ist es seine Freizeit, die mit Leben gefüllt werden soll. Dem Kind sollte klargemacht werden, dass sehr viel Ausdauer und Disziplin dazu gehört einem Hobby nach zu gehen.
Doch Kinder wechseln häufig ihre Interessen und die Leidenschaft versiegt. Eine zeitweise Motivationslosigkeit ist normal. Hält sie aber über einen längeren Zeitraum an, braucht es einen Motivationsschub vonseiten der Eltern. Manchmal hilft auch ein Vereins- oder Gruppenwechsel. Doch manchmal hilft eben auch gar nichts, da das Interesse einfach erloschen ist.
Ein Hobby finden für Mädchen und Jungen
Im Gespräch mit dem Kind kann leicht herausgefunden werden, was ihm Freude macht und was es sogar nicht mag und deshalb uninteressant ist. Es ist empfehlenswert, Hobbys auszusuchen, für die das Kind schon vor Beginn eine gewisse Leidenschaft entwickelt hat. Jungen und Mädchen haben manchmal gleiche Leidenschaften, oft sind sie aber auch komplett unterschiedlich.
Hier eine kleine Beliebtheitsskala:
Mädchen | Jungen |
reiten | Mountainbike fahren |
Ballett | Ballsportarten, besonders Fußball |
Musikinstrument erlernen | Drohnen und Flugzeugmodelle |
Literatur | der Besuch von Sportveranstaltungen |
basteln | Computer- oder Handyspiele |
Ein Hobby finden: Welche Arten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um ein Hobby zu finden und es auszuüben. Ein paar Beispiele:
- Sport: Den Bewegungsmangel auszugleichen ist sicherlich keine schlechte Idee. Es gibt viele Sportarten, die allein, zu zweit oder in einer Gruppe ausgeübt werden können, wie zum Beispiel tanzen, klettern, Taekwondo, Judo, Trampolinspringen, schwimmen oder Ballsportarten.
- Hobbys, die entspannen sind: Yoga, Mandala malen, stricken, sticken und basteln.
- Kreative Hobbys sind: Theater, Origami, malen und fotografieren.
- Hobbys in der Natur: Radfahren, wandern, Gartenarbeit und klettern.
- Hobbys auch für Zuhause: lesen, Rätsel lösen, zaubern und Sprachen lernen.
Wie viel Hobby darf es sein?
Die vorhandenen Möglichkeiten nutzen und Aktivitäten zu planen ist das eine. Das andere ist daran zu denken, dass es sich um Kinder handelt, die auch Zeit zum Spielen brauchen. Wird ein Kind mit Hobbys regelrecht eingedeckt, werden Lust und Freude bald versiegen. Hektik, Stress, Zeit- und Termindruck wirken sich negativ auf die Gesundheit des Kindes aus.
Bei empfindlichen Kindern kommt es manchmal sogar zu depressiven Verstimmungen. Warnsignale sollten deshalb ernst genommen werden. Regelmäßige Gespräche helfen dabei herauszufinden, wie es dem Kind mit dem Hobby geht. Zwei Nachmittage in der Woche mit nicht mehr als drei Stunden pro Woche sind völlig ausreichend.
Kinder brauchen Ruhezeiten und sollten nicht ständig verplant sein. Spontane Freizeitaktivitäten bringen Zeit sich zu erholen und machen Lust und Laune. Der Leistungsdruck hat bei der Ausübung eines Hobbys nichts zu suchen. Trotzdem oder gerade deswegen wird ein Hobby schulische Kernkompetenzen und Talente fördern.
Gründe um ein Hobby zu finden
Ein Hobby sollte dem Kind Spaß und Freude bringen, seinen Fähigkeiten und Interessen entsprechen und es gleichzeitig herausfordern. Ein Hobby zu finden und es aus zu üben, kann Kindern dabei helfen, ihre Talente, Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Die Persönlichkeitsentwicklung wird so positiv unterstützt.
Kinder identifizieren sich mit ihrem Hobby. Sind sie darüber hinaus auch noch erfolgreich, werden das Selbstbewusstsein und der Selbstwert des Kindes gefördert. Wird das Hobby regelmäßig ausgeübt, fördert das die Geduld und das Durchhaltevermögen. Strengen sich Kinder körperlich und geistig an und nehmen neue Herausforderungen an, kann sogar die Hirnfunktion verbessert werden.
Um eine Balance zwischen Freizeit und Alltag, inklusive dem Schulalltag, zu schaffen, kann ein Hobby sehr wichtig sein. Der Stress wird nicht nur abgebaut, sondern ihm kann auch entgegengewirkt werden. Hat das Kind unterschiedliche Interessenlagen, können sich die ausgesuchten Hobbys sinnvoll ergänzen. Musik zum Beispiel mit Eislaufen oder turnen mit Akrobatik. So wird die Koordination und Ausdauer trainiert.
Ein geeignetes Hobby finden: Positive Effekte für das Kind
In der heutigen digitalen Welt wachsen Kinder in einer sich rasant verändernden Umwelt auf. Der Umgang mit dem Handy, Tablet und PC geht ihnen flink von der Hand und sie agieren souveräner als manche Eltern. Doch diese schöne digitale Welt kann auch negative Folgen haben.
Viele Kinder verbringen ihre Freizeit mit Medienkonsum. Die sozialen Kontakte sind eingeschränkt, und/oder finden nicht mehr persönlich, sondern überwiegend digital, also unpersönlich, statt. Der Bewegungsmangel kommt dazu. Hobbys sind hilfreich, dem vorzubeugen.
Die positiven Effekte für das Kind sind schnell spürbar, egal ob es zum Turnen geht oder regelmäßig Geigenunterricht nimmt. Doch dabei bleibt es nicht.
Es kommen:
- die Kinder sind regelmäßig außer Haus,
- der Tagesablauf ist außerhalb der Schule geregelt,
- die Selbstständigkeit nimmt zu,
- die körperliche und geistige Entwicklung wird positiv beeinflusst,
- die Selbstdisziplin wird geschult,
- das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit verbessert
- und das Selbstbewusstsein gestärkt
hinzu.
Ist das richtige Hobby gefunden, kann es helfen bei der körperlichen und geistigen Entwicklung und trägt damit zur Persönlichkeitsentwicklung in hohem Maße bei. So hat das Kind langfristig einen Nutzen davon ein Hobby auszuüben.
Durch die rasante Hirnentwicklung im Kindesalter fällt es dem Kind leicht, Neues zu entdecken und auszuprobieren. Es ist immer gut, wenn ein Kind seine Talente und Fähigkeiten schon früh entdeckt und diese gefördert werden.
Fazit
Zusammengefasst kann man also sagen, dass ein Hobby zu finden für das Kind viele positive Effekte für die Entwicklung dieses Kindes hat. Generell kann man sagen, dass Sport den häufigen Bewegungsmangel ausgleicht und die sozialen Fähigkeiten verbessert. Das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und Koordination werden durch die Musik gefördert. Auch wird die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes gefördert.
Werte wie Ausdauer, Geduld, Selbstbewusstsein, Selbstwert und Selbstdisziplin werden so trainiert. Der Charakter des Kindes wird positiv beeinflusst und die körperliche und geistige Fitness gestärkt. So profitiert das Kind langfristig vom gewählten Hobby.
Das Durchhaltevermögen und die Konzentration werden verbessert, in dem auf ein Ziel hingearbeitet wird. So ganz nebenbei lernen sie, mit Rückschlägen und Hürden umzugehen, sie zu verkraften und es trotzdem wieder zu versuchen.
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