Die Versicherer bieten für fast jede Lebenslage eine Absicherung an. Nicht immer ist jede dieser Versicherungen wirklich sinnvoll. Hier ein Überblick darüber, welche Versicherungen Familien wirklich brauchen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Versicherungen für Familien: So sind Eltern und Kinder abgesichert
Der Ball, der in die Fensterscheibe der Nachbarn fliegt, das Kind, das beim Skilaufen stürzt oder der Vater, der aufgrund einer Erkrankung plötzlich nicht mehr arbeiten gehen kann: Schnell droht eine Familie ins finanzielle Chaos zu stürzen. Vor allem Haftpflichtschäden können teuer werden, wenn beispielsweise eine Person zu Schaden kommen. Was viele nicht wissen: Verursacher haften mit ihrem vollen Vermögen und das notfalls ein Leben lang. Eine private Haftpflichtversicherung schützt zuverlässig, ist aber nicht die einzige Versicherung, die Familien haben sollten.
# 1: Die private Haftpflichtversicherung
Die Haftpflichtversicherung kennen die meisten in Bezug auf das eigene Auto. Dieses kann auf der Zulassungsstelle nicht angemeldet werden, wenn es nicht haftpflichtversichert ist. Ein entsprechender Nachweis muss vorliegen, ohne Versicherung ist das Führen von Kraftfahrzeugen auf öffentlichen Straßen untersagt. Die private Haftpflichtversicherung klingt ähnlich, ist im Gegensatz zur Kfz-Haftpflichtversicherung aber nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Das bedeutet nicht, dass sie weniger sinnvoll ist. Verbraucherschützer sind sogar der Meinung, dass es sich hierbei um die wichtigste aller Versicherungen für Familien handelt.
Denn: Wer einen Schaden verursacht, muss für dessen Beseitigung und die Folgen finanziell geradestehen. Im schlimmsten Fall wird das gesamte Vermögen dafür aufgewendet, sodass Ersparnisse, Haus und Hof weg sind. Die private Haftpflichtversicherung aber sichert das finanzielle Risiko nach einem Schaden ab.
Vor allem Eltern mit Kindern sollten diese Versicherung abschließen, naturgemäß steigt die Anzahl an Schäden mit dem Erreichen des Kleinkindalters eines Kindes deutlich an. Teilweise können Haftpflicht- und Hausratversicherung kombiniert werden, sodass Nachlässe bei den Prämien möglich sind.
Tipp: Kinder sind nur solange in der privaten Haftpflicht der Eltern versichert, wie sie auch zu Hause wohnen. Sind sie beispielsweise zum Studium ausgezogen, benötigen sie eine eigene Haftpflichtversicherung.
„Eltern haften für ihre Kinder“? Nicht in jedem Fall, denn Kinder unter sieben Jahren sind deliktunfähig. Das heißt, wenn sie Nachbars kostbare Vase zerstören, müssen die Eltern dafür nicht aufkommen, solange die Kinder nicht älter als sieben Jahre sind. Ob die Regulierung des Schadens im Sinne einer guten Nachbarschaft sinnvoll wäre, steht auf einem anderen Blatt.
Ein Schaden, der durch deliktunfähige Kinder verursacht wird, kann durch die Haftpflichtversicherung der Eltern beglichen werden. Nach dem siebten Lebensjahr kommt es auf die Situation an, teilweise gelten die Kinder dann noch als bedingt deliktfähig. Im Straßenverkehr hingegen haften sie erst ab einem Alter von zehn Jahren.
# 2: Die Risikolebensversicherung
Noch vor vielen Jahren galt die Lebensversicherung als Absicherung für die Familie und als Altersvorsorge. Im Zuge einiger Änderungen hat sich die Lebensversicherung zur Altersvorsorge als wenig lukrativ erwiesen. Doch die Risikolebensversicherung ist nach wie vor eine empfehlenswerte Absicherung, wenn Kinder abgesichert werden sollen.
Teilweise ist diese Versicherung auch Voraussetzung für den Abschluss eines Immobilienkredits: Die Bank sichert sich damit gegen ein mögliches Ausfallrisiko ab. Außerdem ist die hinterbliebene Familie geschützt, wenn der Hauptverdiener ausfällt.
Sie kann zumindest die Immobilie dann behalten und muss keinen Kredit mehr abzahlen. In dem Fall ist die kreditgebende Bank der direkte Empfänger der Versicherungssumme.
Die Risikolebensversicherung zahlt den Hinterbliebenen ansonsten eine vereinbarte Todesfallsumme, mit der sich die weiteren Ausgaben nach Ausfall des Hauptverdieners bestreiten lassen sollen. Es ist wichtig, die festgelegte Summe, die bei Tod zu zahlen ist, immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Allgemein wird empfohlen, sie auf drei bis fünf Bruttojahresgehälter festzulegen.
Die monatlichen Beiträge sind vergleichsweise gering, teilweise sind derartige Versicherungen für Familien schon für weniger als 100 Euro im Jahr möglich. Je jünger der Versicherte ist, desto günstiger sind die monatlichen Beiträge.
Gut zu wissen: Die aus der Versicherung erhaltenen Leistungen sind steuerfrei.
# 3: Die Berufsunfähigkeitsversicherung
Früher einmal war diese Absicherung nicht nötig, denn es gab genügend staatliche Leistungen. Diese bezogen sich sowohl auf die Erwerbs- als auch die Berufsunfähigkeit. Heute hingegen ist die private Vorsorge nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig, denn von staatlicher Seite ist bei einer Berufsunfähigkeit nichts mehr zu erwarten. Wird ein sinnvoller Versicherungsschutz für Familien gesucht, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung daher unverzichtbar.
Sie zahlt, wenn der Versicherte seinen Beruf aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr ausüben kann. Für eine Familie würde das rasch finanzielle Probleme bedeuten, vor allem, wenn es sich um den Hauptverdiener handelt. Die Versicherung zahlt eine monatliche Rente, die den Einkommensverlust ausgleicht. Der versicherte Zeitraum kann bis zum Eintritt in die normale Altersrente gelten, sodass der gewohnte Lebensstandard gehalten werden kann.
Um die passende Höhe für die monatlichen Leistungen festzulegen, gilt das Nettoeinkommen des Versicherten als Basis. Zwischen 75 und 80 Prozent sollten festgelegt werden. Sinnvoll kann zudem eine Dynamik sein, denn damit lassen sich künftige Preiserhöhungen berücksichtigen. Neben der Anhebung der Prämien werden dabei auch die Leistungshöhen angehoben. Werden später einmal Erhöhungen gewünscht, wären diese oft mit einer separaten Gesundheitsprüfung verbunden, welche durch die Dynamik nicht nötig werden.
# 4: Die private Unfallversicherung
Statistiken ergeben, dass rund 60 Prozent aller Unfälle mit Kindern zu Hause passieren. Dort sind sie nicht gesetzlich unfallversichert, wie das in Schule oder Kindergarten und auf den jeweiligen Hin- und Rückwegen der Fall wäre.
Eine private Unfallversicherung ist sinnvoll. Sie leistet, wenn das Kind zum Beispiel nach einem Unfall bleibende Schäden davonträgt. Liegt eine spezielle Kinder-Unfallversicherung vor, übernimmt diese beispielsweise nötige Umbauten am Haus, um dieses behindertengerecht zu gestalten.
Darüber hinaus zahlt die private Unfallversicherung unter anderem Krankenhaustagegelder, Unfallrenten, Todesfallleistungen und kosmetische Operationen nach Unfällen. Die private Unfallversicherung schützt somit im Freizeitbereich. Nicht berufstätige Erwachsene sind mit der privaten Versicherung geschützt, für sie gilt keine gesetzliche Versicherungsvariante.
# 5: Die private Altersvorsorge
Und noch eine Versicherung, die für eine frühere Generation weniger relevant war, heute jedoch unverzichtbar ist. Die Rede ist von der privaten Rentenversicherung, die die Lücken, die durch die geringe gesetzliche Altersvorsorge entstehen, abdecken soll.
Dabei ist diese Art von Versicherung zwar wichtig, aber sehr individuell zu gestalten. Es gibt verschiedene Möglichkeit, zusätzlich für das Alter vorzusorgen.
Während die einst so gepriesene Riester-Rente heute nicht mehr attraktiv ist, gibt es längst andere Anlageformen, die sich unter anderem stärker am Aktienmarkt orientieren und daher höhere Gewinne versprechen.
Auch die betriebliche Altersvorsorge ist für Familien wichtig. Diese Versicherungen sorgen dafür, dass die heutigen Eltern im Rentenalter unabhängig bleiben und nicht auf den Unterhalt durch ihre Kinder angewiesen sind.
# 6: Die Hausratversicherung
Versicherungen sollen Familien vor den alltäglichen Risiken schützen. Dazu zählen auch Feuer, Einbruch, Diebstahl oder Blitzschlag. Vor allem angesichts steigender Unwetterzahlen sind derartige Versicherungen unverzichtbar, wenn keine finanzielle Katastrophe zur natürlichen hinzukommen soll. Dabei gibt es viele gute Anbieter, die günstig den Hausrat versichern, allerdings sollten Familien vor Abschluss des Versicherungsvertrags unbedingt genau hinsehen, was mögliche Ausschlüsse betrifft.
Interessant sind dabei auch die Sonderregelungen, wie sie beispielsweise für Sturm üblich sind. Ein Orkan ab Windstärke 10 kann immense Schäden verursachen, doch selbst einzelne Sturmböen mit Windstärke 8 können dafür sorgen, dass ein Baum auf das Wohnhaus fällt. Familien sollten genau hinsehen und die Versicherungsangebot hinsichtlich möglicher Leistungen und Einschränkungen vergleichen. Wichtig: Der Einschluss von Elementarbausteinen ist wichtig und wird seitens der Versicherungsexperten empfohlen.
Fazit: Die wichtigsten Versicherungen für Familien auf einen Blick
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die folgenden Versicherungen für Familien unverzichtbar sind:
- Private Haftpflichtversicherung
- Risikolebensversicherung
- Private Unfallversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Private Altersvorsorge
- Hausratversicherung
Für Eigentümer von Wohngebäuden ist zudem die Gebäudeversicherung sinnvoll. Sie schützt alle fest mit dem Gebäude verbundenen Teile und bildet das Gegenstück zur Hausratversicherung, die die Einrichtung der Immobilie absichert.