Angesichts des Kohleausstiegs, steigender Preise und der Schwierigkeiten bei der Versorgung mit qualitativ hochwertiger Steinkohle stehen die Museums- und Touristikeisenbahnen vor großen Herausforderungen. Das Ingenieurbüro Steam-Technologies und die Eisenbahnfreunde Hasetal Haselünne e.V. haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie der Betrieb historischer Dampflokomotiven auch zukünftig planbar und bezahlbar bleiben kann. Ihre Lösung besteht darin, die Dampflokomotiven auf die Verwendung von Holzpellets umzustellen, was sich als umweltfreundliche und gut verfügbare Alternative zur Steinkohle erwiesen hat.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Zukunftssicherer Antrieb: Dampflok nutzt Hochleistungsfeuerung mit nachwachsenden Rohstoffen
Im Rahmen des Projekts „Entwicklung einer Hochleistungsfeuerung für nachwachsende Rohstoffe im Dampflokbetrieb“ wurde die 100 Jahre alte Dampflok „Niedersachsen“ erfolgreich von Kohle auf Holzpellets umgestellt. Trotz dieser Umstellung blieb die klassische Handbeschickung erhalten. Durch umfangreiche Standversuche und Messfahrten wurde die Anwendbarkeit der neuen Technologie bestätigt und wichtige Parameter wie Leistung und Verbrauch erfasst. Die entwickelte Technologie erweist sich als sauber, leistungsfähig und nachhaltig, und ermöglicht somit den Betrieb historischer Dampflokomotiven an verschiedenen Standorten.
Das Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert wurde, wurde vorzeitig im Sommer 2023 abgeschlossen. Während des Projekts wurden umfangreiche Standversuche und Messfahrten mit Holzpellets als Brennstoff für Dampflokomotiven durchgeführt. Vorherige Referenzwerte mit Kohlefeuerung wurden erhoben, um einen Vergleich zu ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von Holzpellets eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative für den historischen Dampflokbetrieb darstellt.
Im April 2022 wurde ein eindrucksvoller Güterzug erfolgreich mit Holzpellets als Brennstoff auf der Strecke der Emsländischen Eisenbahn befördert. Dies unterstreicht die Leistungsfähigkeit der neuen Technologie. Während des Sommers wurden die meisten Museumsfahrten ebenfalls mit Holzpellets durchgeführt, was weitere wertvolle Erkenntnisse lieferte. Im Herbst nutzte man die noch vorhandenen Kohlevorräte, um die hohen Beschaffungskosten für Brennstoffe aufgrund der Sommerenergiekrise zu umgehen.
Durch Optimierungen an der Feuerung wird der Betrieb mit Holzpellets effizienter
Im Verlauf wichtiger Optimierungen im August 2022 und April 2023 wurden bedeutende Verbesserungen an der Feuerung der „Niedersachsen“ vorgenommen, um eine optimale Verbrennung bei niedriger Belastung sicherzustellen. Vorher kam es gelegentlich zu dunklen Rauchwolken. Die Heizer haben sich erfolgreich an den neuen Brennstoff und dessen Eigenheiten angepasst. Diese Dampflok wird bereits in der zweiten Saison mit Holzpellets betrieben und hat bereits zahlreiche neugierige Fahrgäste ins Emsland gelockt. Die entwickelte Technologie ist nun bereit, auch an anderen Standorten einen nachhaltigen und zukunftssicheren historischen Dampflokbetrieb zu ermöglichen.
Nachhaltige Lösung: Holzpellets als umweltfreundlicher Brennstoff für Dampflokomotiven
Ein Forschungsprojekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziell unterstützt wird, hat die Verwendung von Holzpellets als umweltfreundlichen Brennstoff für Dampflokomotiven untersucht. Durch die Umstellung von Steinkohle auf Holzpellets kann der CO2-Ausstoß erheblich reduziert werden. Dieser Brennstoff ist gut verfügbar und eine geeignete Alternative für Dampflokomotiven mit kleinerer und mittlerer Leistung.
Historische Dampflokomotiven: Neuer Brennstoff ermöglicht nachhaltigen Betrieb
Das Projekt zur Entwicklung einer Hochleistungsfeuerung für nachwachsende Rohstoffe stellt einen bedeutenden Meilenstein für den historischen Dampflokbetrieb dar. Durch den Einsatz von Holzpellets als Brennstoff können nicht nur die Kosten gesenkt, sondern auch die Verfügbarkeit gesichert und die Umweltbelastung reduziert werden. Die umfangreichen Versuche und Messfahrten haben bestätigt, dass die Technologie leistungsfähig und betriebsbereit ist. Somit wird der Erhalt und Betrieb historischer Dampflokomotiven auch in Zeiten des Kohleausstiegs und steigender Preise ermöglicht.
